23.04.2020

WERKSTATT: EFFEKTIVE PR FÜR ARCHITEKTEN

Warum ist gute Öffentlichkeitsarbeit für Architekten jetzt so wichtig? Warum sollte diese Berufsgruppe genau jetzt aktiv werden? Und wie sieht punktgenaue Öffentlichkeitsarbeit aus? Wie setze ich sie um? Wie funktionieren die Medien und was interessiert sie? Diesen und anderen Fragen geht Susanne, unsere Gründerin und Geschäftsführerin, zusammen mit der Journalistin Martina Metzner in ihrer Architekten-Werkstatt „Auf den Punkt“ am 10. Juni nach. Der Workshop gibt Einblick in die Mechanismen der Medien und stellt Strategien und Tools für eine medienwirksame Öffentlichkeitsarbeit vor.

 

Detaillierte Informationen rund um den Workshop inklusive der Anmeldung finden sich hier.

 

Erste Einblicke und Hinweise zum Thema Öffentlichkeitsarbeit für Architekten teilen Susanne und Martina

bereits im Folgenden mit uns.


Wie ändert sich die Medienberichterstattung über Architektur durch die Corona-Krise?

Martina Metzner: „Für die Fachpresse ist es derzeit eine große Herausforderung: Nicht nur, dass durch ein rückläufiges Anzeigengeschäft der Redaktionsumfang gemindert wird, geht es vor allem um die richtige Ausgewogenheit der Inhalte. Viele Magazine, die sich vorwiegend auf die Beobachtung der Bauwerke konzentriert haben, rücken plötzlich die Geschäftstätigkeit von Architekt*innen in den Mittelpunkt. Das hat meines Erachtens positive Effekte auf die Architekturberichterstattung, da man die Macher*innen und die Prozesse deutlicher beleuchtet.“

 

Warum sollten sich Architekten und Designer mit PR beschäftigen, warum ist Öffentlichkeitsarbeit gerade jetzt besonders wichtig?

Susanne Günther: „Gute Projekte werden heutzutage leider nicht mehr automatisch an die Öffentlichkeit getragen. Es braucht eine hohe Sichtbarkeit, viel Aufmerksamkeit und eine starke Marke, um sich auf dem internationalen Markt Gehör zu verschaffen. In schwierigen Zeiten wie jetzt wird es noch wichtiger, seine Arbeit zu kommunizieren.“

 

Was können Architekten und Designer tun, um Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen?

Susanne Günther: „Architekturbüros und Designer müssen ihre Dienstleistungen und Projekte strategisch so kommunizieren, dass ihre Markenwerte authentisch und glaubwürdig vermittelt werden. Dabei spielt auch Persönlichkeit eine große Rolle – ein Architekt oder Designer darf nicht anonym bleiben, sondern muss in seiner kreativen Rolle als Person des öffentlichen Lebens wahrgenommen werden.“

 

Nach welchen Kriterien wählen Medien aus, ob über ein Projekt berichtet wird?

Martina Metzner: „Sicher ist der differenzierende Neuigkeitswert einer der stärksten Kriterien: Gibt es einen überraschenden Aufhänger, einen ungewöhnlichen neuen Ansatz, innovative Bautechnik, ungewöhnliche Grundrisse usw.. Hinzukommt, ob das Projekt einem aktuellen Thema entspricht, das von vielen Medien aufgenommen wird, in welchen Kulturkreis das Projekt eingebunden ist und welches Büro dahintersteht. Storytelling nimmt zu – das Prozesshafte und die Persönlichkeiten dahinter werden immer stärker in den Fokus gerückt.“

 

Welche Rolle spielt Markenbildung für Architekten und Designer?

Susanne Günther: „Bauherren und Kunden auf der ganzen Welt neigen dazu, „Marken“ zu beauftragen, die eine klare Botschaft vermitteln. Für diese Gruppe ist es daher essentiell, eine Marke zu definieren und diese auf dem Markt zu etablieren, damit ihre Projekte eine erkennbare Handschrift tragen und ihnen eindeutig zugeordnet werden können.

 

Was sind bezüglich PR die größten Herausforderungen für Architekten und Designer?

Susanne Günther: „Die meisten Architekturbüros sind oft zu sehr mit der Arbeit an Projekten beschäftigt, um sich um die Pflege ihrer Websites und den direkten Austausch mit der Presse zu kümmern, und Pressetermine werden oft vernachlässigt. Sie sind natürlich Experten in ihrem Beruf, aber können ihre Arbeit nur bedingt kommunizieren und verkaufen. An diesem Punkt werden wir als PR-Agentur oft ins Boot geholt und können ihnen diesen Teil der Arbeit abnehmen.“

 

Was können Architekten und Designer mit guter PR erreichen?

Susanne Günther: „Im besten Fall wird eine starke und kontinuierliche Präsenz in den Medien und eine weitere Profilierung der Marke auf nationaler und internationaler Ebene erreicht, was sich langfristig positiv auf die Akquise auswirken kann.“

 

Brauche ich als Architekt*in Social Media?

Martina Metzner: „Social Media hat Vorteile, aber auch Nachteile, die wir alle zu Genüge kennen. Diese Kanäle für die eigene Geschäftstätigkeit zu nutzen, hängt natürlich auch von der Größe des Büros ab, von der Positionierung und schließlich von der Offenheit der Inhaber*innen. Im Vergleich zu vielen anderen Branchen sind Architekt*innen da noch eher konservativ bis zurückhaltend – ich würde mir da ein wenig mehr experimentelle Neugier wünschen. Sicher ist: Journalist*innen sind stark in den sozialen Netzwerken unterwegs und ziehen sich von dort viele ihrer „Insider“-Informationen.“